April 20, 2010

Geschichte: Wer er ist?

Er sitzt in dem Kellerloch. Dunkel. Er sieht nichts, hat Angst, große Angst. Jetzt spürt er, wie etwas über sein nacktes Bein krabbelt. Schritt für Schritt, bis es den Saum seiner Hosen erreicht. Er schaudert, denn er kann sich denken was das ist. Es rieselt etwas Staub von der Decke, landet in seinen Haaren. Er packt rein, fühlt was klebriges, haariges. Spinnweben. Seine Angst wächst. Auch vor der Stille fürchtet er sich, zu still, zu beängstigend. Nicht normal. Die Spinne krabbelt wieder runter. Glück gehabt. Er rutscht ein wenig, lehnt sich dann an die dreckige Betonwand. Es kratzt ihn, aber er will sich so wenig wie möglich bewegen. Er schließt erstmal die Augen, weiß nämlich nicht wer er ist.

Er hört Stimmen. Woher die kommen? Weiß er nicht, viele Stimmen. Wo er ist, fragt er sich immer noch. Die Stimmen werden lauter. Wie er hier hingekommen ist. Wer er ist. Weiß er nicht.

Die Stimmen werden lauter, irgendwas blinkt. Beunruhigend. Er spürt die Spinne um seinen Fuß krabbeln, lässt die Augen geschlossen, will nichts sehen. Er hat Angst.

Eine Sirene, Stimmen. Hell - dunkel - hell - dunkel. Wer er ist. Warum er hier ist. Fragt er sich alles. wer er ist. Und wo. Seine Gedanken drehen sich im Kreis. Er legt sich auf den Bauch, auf dem Boden ist Staub. Die Spinne ist weg. Kühler Stein. Es kitzelt in der Nase. Hat Angst zu niesen. der Betonboden gibt ihm Sicherheit. Er macht sich ganz flach, drückt sich gegen den Stein. Staub.

Wer er ist.

© C.P.

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